Pilates ist ein Trainingssystem, keine Wellness. Wer dran bleibt wird dafür mit einem besseren Körpergefühl, mehr Rumpfkraft und Beweglichkeit belohnt. Egal ob Tänzer, Fußballer oder Schreibtischtäter – Pilates eignet sich für jeden. Die Übungen konzentrieren sich auf die tiefen, innenliegenden Bauch- und Rückenmuskeln sowie den Beckenboden. Sie bilden das Kraft- und Kontrollzentrum des Körpers. Dieses sogenannte Powerhouse, heute auch Core genannt, ist die Grundlage jeder kontrollierten Bewegung und somit das „Kraftwerk“ des Pilatestrainings.
Dieses Kraftwerk zu aktivieren und richtig zu nutzen, ist für Neueinsteiger, gerade für solche, die im Alltag viel sitzen, die eigentliche Aufgabe: „Wie setze ich mich hin? Wie stehe ich auf oder gehe auf die Knie, wie hebe ich etwas an, wie drehe ich mich vom Rücken in die Bauchlage?“ Diese – meist unbewussten –Fragen beantworten sich für Pilates-Sportler nach einiger Zeit von selbst, die Bewegungen werden fließender, eleganter und effizienter – und ganz nebenbei die Muskeln kräftiger und geschmeidiger, die Haltung besser und die Taille schlanker.
SPORTSFREUND Januar 2015: „Wer dranbleibt, regelmäßig und intensiv trainiert und sich selbst immer neue Aufgaben stellt, kann sich Pilates für jeden Lebensbereich zunutze machen“, sagt Verena Geweniger, Vorsitzende des Deutschen Pilates-Verbandes . Für die Trainerin ist der größte Erfolg, wenn etwa eine Kundin ihr nach der Ferien sagt: „Was für ein Glück, dass es wieder losgeht“, weil sie ohne Pilates Rückenbeschwerden hatte. „Wunderheilungen gibt es nicht, da steckt harte Arbeit dahinter“, sagt Geweniger. Pilates, weiß sie, ist kein Trendsport, sondern ein „Lifelong Commitment“ – und damit ein Sport, von dem jeder ein Leben lang profitieren kann.
Erschienen im Magazin SPORTSFREUND, Ausgabe Januar 2015.